Mechanik
Im Vergleich zur Elektronik sind mechanische Komponenten deutlich häufiger für Defekte verantwortlich. Das hängt einerseits damit zusammen, dass sie empfindlich für Schmutz sind und andererseits, dass viele Teile mit einer erwarteten Nutzungsdauer von ca. 5 Jahren konstruiert wurden und diese Lebenserwartung teilweise schon um ein Vielfaches überschritten ist.
Positiv daran: Mechanik ist meist einfacher zu durchschauen als Elektronik und häufig kann man mit etwas Geduld und Geschick solche Fehler wieder reparieren.
Erdölfunde im Computer
In defekten Band- und Diskettenlaufwerken findet man gelegentlich schwarze klebrige Würmchen oder gar zähe Flecken, die an sehr dickflüssiges Altöl erinnern. Meist entpuppen sich diese als Rückstände von Antriebsriemen. Offenbar zersetzen sich diese irgendwann komplett. Ersatz ist heute zunehmend schwerer zu bekommen, weil Antriebsrieben heute auch im Hifi-Bereich kaum noch gebräuchlich sind.
Besonders häufig findet man defekte Antriebsriemen in 3-Zoll-Diskettenlaufwerken von Sony, die z.B. bei Schneider CPC-6128 Homecomputern eingebaut waren. Ebenfalls berühmt für kaputte Riemen ist der Magnetstreifenleser im HP 85. Weitere zersetzte Riemen habe ich im Diskettenlaufwerk einer Olivetti P6040 und in einer Olivetti Programma 101 gefunden.
Festplatten
Eine Festplatte zu öffnen bedeutet normalerweise ihr Ende, sofern man keinen Reinraum zur Hand hat. Daher sollte man sie zu lassen, so lange man die gespeicherten Daten noch nicht aufgegeben hat. Ein sehr häufiger Fehler sind Festplatten, die sich nicht mehr beginnen zu drehen. Daran ist meist nicht der Antriebsmotor schuld, sondern häufig an der Plattenoberfläche festgeklebte Schreib-/Leseköpfe. Berüchtigt für diesen Fehler waren 5,25"-Festplatten von Seagate. Gelegentlich half in diesen Fällen eine gut gesetzte Ohrfeige: Man schließt die Platte in ausgebautem Zustand an ein Netzteil an und schaltet den Strom ein. Nun schlägt man mit der Hand so gegen die Festplatte, dass sie sich ruckartig um die Achse des Plattenstapels dreht. Mit etwas Glück macht der Plattenstapel aufgrund seiner Trägheit diese Drehung nicht mit, die Köpfe lösen sich und die Platte beginnt sich wieder zu drehen. Man sollte aber dazu sagen, dass bei dieser Aktion auch ein Schreib-/Lesekopf kaputt gehen kann und die Festplatte dann endgültig defekt ist.
Lüfter
Man hat Lüfter häufig nicht als Defektursache im Blick, weil sie meist keinen sofortigen Ausfall eines Computers zur Folge haben. Dabei sind sie häufig mit Staub so zugesetzt, dass sie sich nicht mehr drehen können. Generell ist eine Sichtprüfung sehr sinnvoll, ob sich alle Lüfter eines Computers noch in Bewegung setzen. Ansonsten riskiert man den schleichenden Hitzetod der Elektronik.