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Mainframes und Minicomputer

Die ersten Computer waren große Schränke voller Technik. Das blieb auch viele Jahre lang so. Ein funktionsfähiges Computersystem erforderte noch weitere Komponenten, die in weiteren voluminösen Kästen untergebracht waren: Fest- und Wechselplattenlaufwerke, Bandlaufwerke, eine Bedienkonsole, Drucker, Lochkartenlesegeräte und diverse mehr. Das war ziemlich raumfüllend und daher nannte man solche Systeme "Großrechner" oder englisch "Mainframe".

So ein Großrechner wurde normalerweise von Hand gesteuert. Operatoren legten die Datenträger mit Programm und Daten des nächsten Jobs ein und brachten diesen dann zur Ausführung. War ein Job abgeschlossen, wurde der nächste vorbereitet und ausgeführt. Die Arbeit des Computers musste auch permanent überwacht werden, weil Fehlfunktionen noch relativ häufig vorkamen. Außerdem mussten die Operatoren auch z.B. Drucker mit neuem Papier versorgen, das bedruckte wegräumen oder kleinere Reparaturen durchführen.

Die 60er Jahre brachten zwei Innovationen die sich allerdings erst in den folgenden Jahrzehnten zu voller Blüte entwickelten: Erstens hatte man festgestellt, dass Großrechner die meiste Zeit damit verbrachten, auf Ein- oder Ausgabegeräte zu warten. Man löste dieses Problem durch den Wechsel zwischen mehreren Programmen, so dass während der Wartezeit eines Programmes ein anderes ausgeführt werden konnte. Man nannte das Multiprogramming.

Die zweite Innovation war der Dialogbetrieb. An einem Großrechner konnten nun viele Bildschirmarbeitsplätze angeschlossen werden. An diesen konnten Mitarbeiter gleichzeitig mit dem Computer kommunizieren, Daten eingeben oder abrufen, Programme starten etc. Was zuvor allein in der Hoheit der Operatoren lag, konnten nun die Mitarbeiter an den Bildschirmen selbst erledigen.

Über die Jahre wurden die elektronischen Bauteile immer kleiner, bzw. bei gleicher Größe immer komplexer und leistungsfähiger. Das übertrug sich auch auf die Computer, die in gleichem Maße an Leistung zulegten oder bei gleicher Leistung kleiner gebaut werden konnten. Kein Wunder also, dass man Computer in Waschmaschinengröße angesichts ihrer riesigen Vorläufer als "Minicomputer" bezeichnete.

Mainframes sind keineswegs ausgestorben. Bei Banken sind sie auch heute noch im Batchbetrieb im Einsatz und verarbeiten z.B. Kontotransaktionen in ungeheurer Geschwindigkeit, und das bei maximaler Ausfallsicherheit und Zuverlässigkeit. Aus den Minicomputern wurden über die Jahre Serversysteme, die heute den Kern fast jeder Unternehmens-IT bilden.