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Netzwerke und das Internet

Die elektronische Übermittlung von Nachrichten ist weit älter als die Computertechnik. Ihren Siegeszug begann sie mit der Erfindung der Telegrafie durch Samuel Morse in den 1830er Jahren. Über einen Taster konnte der Sender lange und kurze Impulse verschicken, die auf der Empfängerseite in lange oder kurze Striche auf einem Papierstreifen umgesetzt wurden. Wer den Code kannte, konnte die Nachricht dann lesen.

Um das Jahr 1900 herum wurden die ersten Fernschreiber entwickelt, bei denen die Eingabe über eine Schreibmaschinentastatur gemacht wurde und bei denen die Ausgabe im Klartext gedruckt wurde. Rund hundert Jahre lang waren Fernschreiber ein gebräuchliches Medium zur Fernübertragung von Textnachrichten. Als die ersten Computer dialogfähig wurden, dienten Fernschreiber auch als Bedienkonsole. Über die Tastatur wurden Befehle eingetippt und die Antwort des Computers erschien gedruckt auf Papier.

Es war insofern nur ein kleiner Schritt, Computer miteinander zu verbinden und so Daten auszutauschen. Eine andere Anwendung war die Fernwartung eines Computers mit Hilfe eines Fernschreibers oder eines Terminals.

In den 1960er Jahren begann mit Unterstützung des amerikanischen Militärs die Entwicklung des "Arpanet", einer Vernetzung von vier Forschungseinrichtungen und den dort eingesetzten Computern. Ab 1969 war dieses Netzwerk einsatzbereich und wurde Zug um Zug erweitert zum weltweiten Forschungsnetz. Zwischen 1981 und 1983 wurden die bis heute gebräuchlichen Protokolle IP ("Internet Protocol"), TCP und ICMP eingeführt. Die Bezeichnung "Internet" setzte sich damit offiziell durch. Noch immer war das Netzwerk der Forschung vorbehalten und wurde vor allem für E-Mails und zum Datenaustausch mit FTP genutzt. Eine kommerzielle Nutzung war sogar offiziell verboten.

Diese Regelung wurde 1990 aufgehoben. 1991 stellte dann Tim Berners-Lee seine Idee eines über das Internet abrufbaren Hypertextsystems vor - das World Wide Web war geboren. Innerhalb von wenigen Monaten entstanden die ersten Webseiten und an Universitäten wurde bereits eifrig im neu entstandenen WWW gesurft.

Im privaten Umfeld gab es zu dieser Zeit etliche Onlinedienste, über die man Informationsangebote abrufen, Bankgeschäfte erledigen, Online einkaufen, in Foren diskutieren oder E-Mails verschicken konnte - das alles allerdings noch über textorientierte Oberflächen. In Deutschland war BTX am verbreitetsten, in den USA AOL und Compuserve. Diese Dienste stellten irgendwann ihren Kunden auch eine Verbindung ins Internet bereit und lösten damit die massenhafte Nutzung des WWW aus.

In den folgenden Beiträgen erfahren Sie mehr über die Frühzeit der Computervernetzung.