Laufzeitspeicher
Bei Laufzeitspeichern liegt die Idee zugrunde, dass sich Informationen in manchen Medien relativ langsam fortbewegen. Elektrische Signale sind dafür allerdings zu schnell - sie sind in einem Leiter mit etwa 2/3 der Lichtgeschwindigkeit unterwegs. Besser klappt das mit akustischen Signalen.
Man erzeugt also mit einem Lautsprecher ein Tonsignal, das beispielsweise einen langen Draht in Schwingung versetzt. Nach einer kleinen Weile kommt das Signal am anderen Ende des Drahtes an und kann von einem Mikrofon wieder aufgezeichnet werden. Dieses Signal wird dann verstärkt und am einen Ende per Lautsprecher wieder eingespeist. Auf diese Art läuft das Signal immer im Kreis. Dieser Aufbau kann so viele Daten speichern, wie zu einem Zeitpunkt gerade im Draht unterwegs sind.
Der Nachteil dieses Speichertyps ist, dass man auf die Daten nicht beliebig zugreifen kann. Man muss immer erst warten, bis der gewünschte Wert am Mikrofon vorbei kommt. Sobald Daten nicht mehr benötigt werden, werden Sie nicht mehr erneut eingespeist und können durch andere ersetzt werden.
Laufzeitspeicher waren in der Frühzeit der Computer sehr verbreitet. Anfangs verwendete man große quecksilbergefüllte Röhren dafür. In den späten 60er Jahren gab es Laufzeitspeicher aus Draht auch in kleineren Computern oder programmierbaren Tischrechenmaschinen.