Acorn Electron
Der Electron sollte eine billige Ausführung des BBC B sein. Um den Preis unter die Schwelle von 200 Pfund drücken zu können, packte Acorn einen großen Teil der Elektronik (Video, Audio, Kassetten-I/O) in einen einzigen Custom Chip, "ULA" genannt. Zudem ist das Gerät äußerst spartanisch was die Schnittstellenausstattung angeht: Außer den Videoanschlüssen (RGB, FBAS und TV) und dem Kassettenrekorder-Anschluss findet sich nur noch ein wuchtiger Erweiterungsstecker auf der Geräterückseite. Über diesen können viele Features der BBS-Reihe nachträglich hinzugefügt werden - wodurch sich der Preisvorteil aber wieder relativiert und das Gerät ziemlich tief wird.
Herausragend ist die eingebaute Software: Das Gerät kann im ausgezeichneten BBC-Basic programmiert werden oder alternativ in Assembler. Zusammen mit einer ordentlichen Tastatur, einer passablen Verarbeitung und der Darstellung von bis zu 80 Zeichen pro Zeile auf dem Bildschirm ist der Electron gemessen an seinem Preis sehr leistungsfähig. Trotzdem wurde er nur mäßig erfolgreich, und das auch nur in England. Vermutlich lag es an der langen Entwicklungszeit für die ULA, wegen der das Gerät erst Mitte 1983 fertig wurde. Nennenswerte Stückzahlen wurden erst verfügbar, als das Weihnachtsgeschäft 1983 schon fast gelaufen - und viele Kinderzimmer mit einem Spectrum oder C-64 bestückt waren. Vielleicht war's auch nur die Abwesenheit einer Joystickbuchse und das etwas dröge Design, das das Gerät arg "ernsthaft" aussehen ließ.