Pong
Pong ist in der ursprünglichen Version die sehr simple Simulation eines Tennisspiels. Der Court wird durch wenige Linien in Aufsicht dargestellt, die Spieler durch die als Balken zu sehenden Schläger symbolisiert.
Der Ball ist ein kleines Quadrat. In völliger Missachtung der Tennisregeln wird der Ball von den Seitenlinien des Spielfeldes reflektiert. Die Spieler können sich nur auf der Grundlinie hin- und her bewegen und so versuchen, den ankommenden Ball zu treffen. Wird der Ball verfehlt, erhält der andere Spieler einen Punkt. Der Ball kommt anschließend vom Netz aus wieder ins Spiel. Sobald einer der Spieler 15 Punkte erreicht hat, ist das Spiel vorbei.
Pong gilt heute als das erste kommerziell erfolgreiche Videospiel. Es gab ebenfalls von Atari noch einen Vorgänger namens Computer Space, welcher die Idee von Space War adaptierte. Space War wurde 1961 auf einer PDP1 am MIT von Steve Russel und seinen Kollegen aus dem TMRC (Tech Model Railroad Club) realisiert.
Während Computer Space stark erklärungsbedürftig war, kam Pong mit einer denkwürdig kurzen Bedienungsanleitung aus: "avoid missing ball for high score" (triff jeden Ball, dann gibt’s Punkte). Aber auch Pong war nicht gänzlich neu: Willy Higinbotham hatte 1958 anlässlich eines Tages der offenen Tür in den Brookhaven National Labs als Demonstration das Spiel Tennis for Two entwickelt. Es wurde auf einem Oszillografenbildschirm angezeigt. Im Gegensatz zu Pong war das Spielfeld von der Seite zu sehen und der Ball vollführte eine Parabelflugbahn.
Varianten:
Die Grundidee wurde vielfältig abgewandelt. Manche Spielkonsolen haben einen Joystick mit vier Bewegungsrichtungen, durch den der Spieler sich in seiner Spielfeldhälfte frei bewegen kann.
Außerdem kann mit ähnlich einfachen Mitteln eine ganze Reihe weiterer Ballspiele simuliert werden. Verbreitet ist beispielsweise Squash, bei dem zwei Spieler abwechselnd den Ball gegen eine Wand spielen und Pelota, bei der nur ein Spieler dasselbe tut. Diese Variante ist gleichzeitig bei vielen Pong-Konsolen das einzige Spiel, das ohne menschlichen Gegner auskommt.
Konsolen mit Vier-Richtungs-Joystick bieten oft noch "Fußball" als Spielvariante. Das Spielfeld ist hier bis auf die Tore geschlossen und der Ball prallt an allen Außenwänden ab. Jeder Spieler steuert zwei (als rechteckige Schläger dargestellte) Spielfiguren. Beide befinden sich immer in der gleichen vertikalen Position, der eine bleibt aber immer in Höhe der Torlinie, während der andere sich frei bewegen kann. Das Spiel wird also mit einem Feldspieler und einem Torwart je "Mannschaft" gespielt.
Tennis for Two
Hersteller: | William Higinbotham |
Erscheinungsjahr: | 1958 |
Plattform: | Analogcomputer |
Prozessor(en): | keine |
Grafik: | Oszillographenschirm |
Sond: | keiner |
William A. Higinbothams Tennis for Two ist das erste Videospiel überhaupt. Es entstand 1958 für einen Besuchertag an einem Kernforschungs-Labor in New York, wo Higinbotham damals als Physiker beschäftigt war. Er verstarb 1995.
Die Spielidee von Tennis for Two orientiert sich an den technischen Möglichkeiten des verwendeten Analogcomputers. Analogcomputer rechnen nicht mit Binärzahlen, sondern bestehen aus Schaltungen, die mit Spannungen "rechnen". Damit sind vor allem Simulationen physikalischer Vorgänge einfach realisierbar.
Im Fall von Tennis for Two simuliert der Rechner die Parabelflugbahn eines Balles. Die Beiden Spieler haben je ein Kästchen in der Hand, in dem ein Drehregler und ein Knopf eingebaut sind. Mit dem Drehregler legt man den Winkel fest, mit dem man den Schläger hält und mit dem Knopf führt man den Schlag aus. Der Schläger selbst ist dabei nicht am Bildschirm zu sehen. Trotzdem war das Kästchen der wohl erste Joystick oder eher noch das erste Paddle der Welt.
Die Aufgabe ist nicht, den Ball überhaupt zu treffen (das passiert automatisch, wenn man den Knopf drückt), sondern ihn durch geeignete Schlägerhaltung überhaut zurück in die Spielfeldhälfte des Gegners zu bekommen, ohne dass er im Netz landet, zuerst im eigenen Feld aufkommt oder das Spielfeld ganz verlässt.
Pong
Hersteller: | Atari |
Erscheinungsjahr: | 1972 |
Plattform: | Arcade |
Prozessor(en): | keine (reine Logikschaltung) |
Grafik: | |
Sond: |