Sharp
Heute bringt man die japanischen Elektronikkonzerne im Hinblick auf Computer vorwiegend mit dem unglücklichen MSX-System in Verbindung. Einige Firmen spielten allerdings bereits zuvor eine durchaus bedeutende und innovative Rolle. Eine der rührigsten war sicherlich Sharp.
Bereits vor 1980 war Sharps MZ-80K weit verbreitet. Dieses eher für den Büroeinsatz konzipierte Gerät enthielt alle Komponenten für ein komplettes Computersystem in einem Gehäuse: Bildschirm, Tastatur und Kassettenrekorder. Mit diesem Konzept folgte er dem Commodore PET. Der Bildschirm war mit 9“ Diagonale allerdings sehr klein und konnte auch nur 40 Zeichen pro Zeile darstellen. Die Tastatur war beim MZ-80K noch sehr ungewohnt. Die Tastenreihen waren nicht versetzt angeordnet, was zwar sehr ordentlich aussieht, Blindschreiber aber in die Verzweiflung treibt.
Das Konzept wurde auch beim Nachfolger beibehalten. Der MZ-80A hatte nun eine normale Schreibmaschinentastatur und mehr Arbeitsspeicher. Im Februar 1982 schließlich kam die letzte Generation dieser Computerfamilie auf den deutschen Markt. Der MZ-80B hatte ein etwas eleganteres Gehäuse, konnte 80 Zeichen in einer Zeile darstellen (optional auch Grafik) und war in der Lage, das Bandlaufwerk softwaremäßig anzusteuern.
Ab Mitte 1983 wurden die MZ-80-Modelle um den Homecomputer MZ 700 ergänzt, der 1984 durch den MZ 800 abgelöst wurde. Beide Geräte gab es wahlweise mit eingebauter Datasette. Auch ein Drucker konnte im Gehäuse integriert werden.
Keiner der Sharp-Computer hatte ein Basic im ROM, es musste nach dem Einschalten von Kassette geladen werden. Der Nachteil war die zweiminütige Wartezeit, der Vorteil der vollständig nutzbare Arbeitsspeicher, falls nicht unter Basic gearbeitet werden sollte.
Während Sharp mit seinen Büro- und Homecomputern nur eine Nebenrolle spielte, waren die Japaner in einem anderen Marktsegment unangefochten führend: Taschencomputer waren Anfang der 80er weit verbreitet und die meisten trugen den Sharp-Schriftzug. Eine riesige Vielfalt an verschiedenen Geräten machte es schwer, den Überblick zu behalten. Der Hauptunterschied lag meist nur in der Größe des Displays, des Hauptspeichers und der Anzahl und Art vorgefertigter Funktionen. Daher sei an dieser Stelle nur ein Gerät besonders herausgestellt, das über viele Jahre Marktführer war und bis vor wenigen Jahren hergestellt wurde: der PC-1500. Es dürfte damit der am längsten produzierte Computer aller Zeiten sein.
Geräte in der Sammlung:
ab | Modell | Prozessor | Neupreis |
---|---|---|---|
1978 | Sharp MZ-40K | eigener 4-Bit-Prozessor, 3.57 MHz | unbek. |
1978 | Sharp MZ-80K | Z80 | 1000 € |
1980 | Sharp MZ-80A | Z80 | 1200 € |
1981 | Sharp PC-1211 | SC43158 (8 Bit CMOS), 0.26 MHz | 260 € |
1982 | Sharp PC-1500 | LH5801 (8 Bit CMOS), 1.3 MHz | unbek. |
1983 | Sharp PC-5000 | 8088, 4.77 MHz | unbek. |
1983 | Sharp MZ-731 | Z80 | 510 € |
1983 | Sharp PC-124x/126x | SC61860, 0.58 MHz | 90 € |
1983 | Sharp PC-1350/1360 | SC61860, 0.77 MHz | 220 € |
1984 | Sharp MZ-821 | Z80 | 615 € |
1984 | Sharp PC-140x | SC61860 | 120 € |
1985 | Sharp PC-2500 | SC61860, 0.77 MHz | 780 € |
1986 | Sharp PC-1600 | Z80, 3.58 MHz | 340 € |
1989 | Sharp PC-E500 | SC62015, 2.3 MHz | 170 € |
1991 | Sharp PC-E220 | SC7852 (Z80 kompatibel), 3.07 MHz | 110 € |
1992 | Sharp PC-3100 | 80C88, 10 MHz | unbek. |
1995 | Sharp ZR-5000G | unbekannt, 16 Bit | 650 € |