Sinclair ZX-80

Der ZX80 war der wohl konsequenteste Homecomputer, den man sich 1980 ausdenken konnte: Ein Fernseher als Monitor, ein Kassettenrekorder als Massenspeicher, eine Folientastatur zur Eingabe, der kleinste ROM-Speicher (4 KB) in dem ein primitiver Basic-Interpreter gerade so hineinpasst und ein RAM, das gerade mal für ganz simple Programme ausreicht. Nichts davon war absolut einzigartig, in der Kombination war es aber radikal und ermöglichte einen Preis von umgerechnet etwa 250 € in Deutschland.

Wirklich nützlich war der ZX80 eigentlich nicht, seine Fähigkeiten reichten maximal für Spielereien. Für richtige Spiele oder gar Anwendungen musste man zumindest den Speicher erweitern. Das kümmerte aber kaum einen der Käufer. Wichtig war vor allem, dass mit dem ZX80 erstmalig ein richtiger Computer zu kaufen war, den man sich ohne Probleme leisten konnte. So wanderten viele ZX80er nicht nur ins Kinderzimmer, sondern wurden von besorgten Arbeitnehmern angeschafft, die sich mit der Computertechnik auseinandersetzen wollten. Anfang der 80er Jahre war schließlich viel vom Computer als "Jobkiller" zu lesen und davon, dass man in wenigen Jahren ohne Computerkenntnisse in keinem Bereich des Arbeitslebens mehr einen Platz finden werde.

Der ZX80 wurde nach nur einem Jahr durch den noch etwas billiger zu produzierenden ZX81 abgelöst. Da die Begeisterung für das Computerhobby damals erst langsam aufkam, wurden vom ZX80 vergleichsweise wenige Exemplare verkauft. Im Vergleich zum ZX81 ist beim ZX80 die Grundfläche etwas größer und das Gerät wirkt deutlich flacher. Dieser Eindruck entsteht auch dadurch, dass das Gehäuse aus zwei Halbschalen besteht, die vermutlich ähnlich einem Joghurtbecher aus je einer flachen Plastikplatte geprägt wurden und am Rand durch Plastiknieten zusammengehalten werden. Die Folientastatur hat blaue Tastenfelder und eine glatte, glänzende Oberfläche. Die Striche auf der Oberseite sind keine Kühlschlitze sondern schlicht aufgedruckt. Sie sitzen auf einem Höcker, unter dem sich der TV-Modulator und ein Kühlkürper des Festspannungsreglers befinden.

Im Betrieb zeigt der ZX80 den gleichen Basic-Editor, der später auch im ZX81 verwendet wurde. Dabei wechseln die Tasten während der Befehlseingabe ihre Belegung, was der Cursor in Gestalt eines inversen Buchstaben anzeigt. Die unterste Bildschirmzeile zeigt immer die aktuelle Eingabezeile, der Rest des Bildschirms einen Ausschnitt des Programms. Dadurch entsteht fast so etwas wie ein Fullscreen-Editor, der sich mit etwas Übung recht flott bedienen lässt. Die Folientastatur ist leichtgängiger als beim ZX81. Sie erzeugt kein direktes Feedback, ob ein Tastendruck angenommen wurde. Das macht aber die sehr deutliche Reaktion des Bildschirms wett: Bei der Verarbeitung eines Tastendrucks kann der Rechner die Bildschirmdarstellung nicht aufrechterhalten und dadurch bricht mit jedem Tastendruck das Bild kurz in sich zusammen. Das gleiche gilt für die Programmausführung: Diese geschieht bei abgeschalteter Bilddarstellung, das Ergebnis sieht man erst nach dem Programmende oder wenn der Rechner auf eine Eingabe wartet. Das Basic ist wirklich minimal und kann nur mit ganzen Zahlen umgehen. Damit fallen fast alle mathematischen Funktionen weg. Dafür sind PEEK, POKE und USR vorhanden und ermöglichen damit die direkte Steuerung des Rechners und die Nutzung von Maschinensprache.