Commodore 720
Das Modell 720 gehört zur gleichen Familie wie der CBM 610. Es unterscheidet sich äußerlich vor allem durch den eingebauten Monitor. Dieser wird allerdings mit einer höher auflösenden Zeichenmatrix (8x16 statt 8x8 Pixel) angesprochen. Während das kleinere Modell 710 wie der 610er mit 128 KB Arbeitsspeicher ausgestattet war, enthielt das Modell 720 für die damalige Zeit erstaunliche 256 KB RAM. Diese Speichermenge konnte durch das angepasste Basic 4.0 komplett genutzt werden.
Damit jedoch nicht genug. Commodore entwickelte auch noch eine Coprozessorkarte mit einem 8088, die dem Gerät die Welt der CP/M-86- und MS-DOS-Software erschließen sollte. Von dieser wurden jedoch nur wenige produziert, das serienmäßig damit ausgestattete Modell 730 kam erst gar nicht auf den Markt, genausowenig wie eine bereits im Gehäuse integrierte Doppelfloppy.
Bereits ein Jahr nach der Markteinführung verschwanden die 600er und 700er Modelle wieder von der Bildfläche. Es zeigte sich, dass Commodore kein geeignetes Konzept gefunden hatte, um den Markt der Bürocomputer weiter zu beherrschen. Trotz des futuristischen Gehäuses sahen die nicht grafikfähigen Geräte gegen die immer zahlreicher und billiger werdenden PCs alt aus. Umso schlimmer, als sie kein Steckkartensystem für interne Erweiterungen vorweisen konnten.