Commodore SX-64
Der SX-64 besteht aus den modifizierten Platinen eines C-64 und einer Floppy VC-1541. Hinzu kommen noch die Floppymechanik, ein Netzteil und ein nur 5" großer Farbmonitor.
Damit war der SX-64 ein klassischer Portable in der Tradition von Osborne 1 oder IBM PC Portable - leider aber zu einer Zeit, als bereits die ersten Laptops in wesentlich kleinerer Bauform zu kaufen waren. Diese hatten zudem einen Akku und waren damit völlig autark zu betreiben, während der SX-64 immer auf eine Steckdose angewiesen war.
Viele der jugendlichen C-64-Besitzer hätten gerne einen SX-64 gehabt - damit man das Lieblingsspielzeug immer mitnehmen konnte. Der Preis von anfangs etwa 3000 Mark lag aber deutlich über den Einzelpreisen von C-64, 1541 und einem Farbmonitor und so konnte sich dieser Interessentenkreis das Gerät meist nicht leisten.
Eine Konkurrenz zu den etablierten professionellen Kollegen war der SX-64 jedoch auch nicht. Der winzige Monitor ließ Schrift kaum erkennen, obwohl der SX-64 ja nur 40 Zeichen pro Zeile darstellen konnte. Farbe war damals für Profianwendungen verzichtbar, nicht jedoch entsprechende Anwendungsprogramme - und die gab's nunmal eher für CP/M oder MS-DOS.
Damals war der SX-64 ein Flop, heute ist er ein gesuchtes Sammlerstück. Das Gerät ist allerdings bei weitem weniger selten als gemeinhin angenommen. Ein Flop von Commodore hat sich typischerweise immer noch deutlich häufiger verkauft, als die meisten Homecomputer weniger bekannter Hersteller. Das scheint sich inzwischen auch herumgesprochen zu haben und die Mondpreise von knapp 500 Euro für einen SX-64 auf ebay im Jahr 2001 haben sich auf etwa 150 Euro eingependelt. Immer noch viel zu viel, aber vielleicht eine Lehre für jene Sammler, die ihre Geräte nur wegen der erwarteten exorbitanten Wertsteigerung horten. Das dürfte ein schlechtes Geschäft werden.
Info
Markteinführung: 1985
Neupreis: 1050 €
Prozessor: 6510, 0.98 MHz