Handspring Visor Neo

Handspring lizensierte das Ende der 90er Jahre populärste PDA-Betriebssystem, Palm OS, und stellte ab 1999 unter dem Namen "Visor" eine eigene PDA-Familie her. Technisch waren die Geräte zunächst mit den Palms der Serie III vergleichbar, so auch der Visor Neo.

Abgesehen von seinem recht niedrigen Preis zeichnet sich der Visor Neo auch durch ein paar technische Besonderheiten aus. Die wichtigste ist wohl der auf der Geräterückseite angebrachte Steckplatz für Erweiterungsmodule, "Springboard-Slot" genannt. Diese Module sind etwa so breit wie PC-Cards und haben einen ähnlichen, allerdings nicht kompatiblen Anschluss. Gegenüber PC-Cards sind sie nur etwas halb so lang, können aber doppelt so dick sein. Reicht das nicht, kann so ein Springboard-Modul natürlich auch über den PDA hinausrangen. Es wurden diverse Schnittstellen, Modems und Speichererweiterungen für den Modulschacht angeboten.

Weitere Besonderheiten sind die per USB mit dem PC verbundene, serienmäßig mitgelieferte Dockingstation und das zwar monochrome, aber sehr kontrastreiche Display. Als Mogelpackung erweist sich das eingebaute Mikrofon: Es ist nur mit dem Springboard-Slot verbunden und ohne ein passendes Modul funktionslos.

Der Visor Neo macht einen robusten Eindruck und war 2001 mit seinem vom iMac inspirierten, halbtransparenten Gehäuse auch optisch auf dem neuesten Stand. Leider ist das Gehäusemeterial recht kratzempfindlich. Anstelle einer klappbaren Displayabdeckung hat Handspring eine Plastikhalbschale beigelegt, die wahlweise vorn oder hinten am Gehäuse angeklipst werden kann. Sie schützt das Display zwar wirkungsvoll, ist aber etwas fummelig zu handhaben und verkratzt im Laufe der Zeit natürlich selbst.

Die Stromversorgung erfolgt über zwei Mikro-Batterien, die je nach Intensität der Nutzung zwischen zwei Wochen und zwei Monaten durchhalten.