IBM 5120

Der erste Computer von IBM, den man auf einen Schreibtisch stellen konnte, war der 5110. Er hatte allerdings noch den Charme eines Messgeräts aus einer Elektronikwerkstatt und der Bildschirm war mit 5 Zoll nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Mit dem 5120 brachte IBM ein Modell auf den Markt, das bei unverändertem technischem Aufbau deutlich besser für Büroawendungen geeignet war. Der Bildschirm war mit 9 Zoll beinahe doppelt so groß und im Gehäuse fand eine Doppelfloppy für 8"-Disketten Platz. Dies machte den Computer ungeheuer schwer: Mit 46 kg gilt der 5120 als schwerster jemals gebauter Desktop-Computer.

Das ROM des 5120 enthält bereits die Programmiersprache Basic, so dass der Computer ähnlich gehandhabt werden kann wie die bekannten Basic-Bürocomputer von Commodore oder Apple. Die Technik stammt jedoch aus der damals noch bei IBM vorherrschenden Mainframe-Fertigung. Es handelt sich nicht um einen Mikrocomputer - der Prozessor ist noch diskret aus Einzelbausteinen aufgebaut. Anstelle gewöhnlicher Chips fertigte IBM ungewöhnliche Bauelemente von ca. 1 cm² Grundfläche. Im Inneren des Blechmantels steckt ein Keramikplättchen, auf dem eines oder mehrere winzige Siliziumstückchen aufgebracht sind. Jedes enthält gleich merhere Transistoren, so dass jeder Baustein eine komplexe Logikfunktion realisiert.

Die aufwendige Technik ließ sich IBM sehr gut bezahlen. Zum Homecomputer taugte der 5120 daher kaum. Wo jedoch ein robustes Arbeitsgerät gefragt war, konnte der IBM punkten. Das gilt auch für das Gerät in meiner Sammlung: Es wurde Anfang der 80er Jahre beim Bau des Staudamms bei Mossul im Irak eingesetzt und erledigte die gesamte Abrechnung des milliardenteuren Projektes.

Der 5120 war der direkte Vorläufer des 5150 - des ersten richtigen Personal Computers von IBM.