Hewlett-Packard 110

HPs erster Laptop ist ungeheuer solide verarbeitet und hatte dafür auch einen ungeheuer soliden Preis. Fast 10000 Mark sollte das Gerät kosten - ohne Diskettenlaufwerk und Drucker versteht sich. Angesichts des Prozessors und des Betriebssystems würde man eigentlich einen PC-kompatiblen erwarten, HP hat aber auf die Lizensierung des IBM-Bios oder eines Nachbaus davon verzichtet und dem HP 110 eine Eigenentwicklung spendiert. Zusammen mit der exotischen Bildschirmauflösung war so kein PC-Programm zum Laufen zu bringen. Als kleiner Trost befinden sich im ROM bereits ein einfacher Texteditor, ein Terminalprogramm und die Tabellenkalkulation Lotus 123. Neben einem RS-232-Interface hat der HP 110 nur noch eine HP-IL Schnittstelle. Diese besteht aus zwei zweipoligen Anschlüssen, die sich auch an jedem daran anschließbaren Gerät finden. Alle Geräte werden als Ring verkabelt, d.h. von der Ausgangsbuchse des Computers geht ein Kabel zur Eingangsbuchse des ersten Peripheriegeräts, von dessen Ausgangsbuchse weiter zur Eingangsbuchse des nächsten und so weiter. Die Ausgangsbuchse des letzten Geräts wird dann wiederum mit der Eingangsbuchse des Computers verbunden. Über HP-IL wurden die abgebildete Floppy (3,5" DD, 690 KB, Format nicht PC-kompatibel) und der Thinkjet Tintenstrahldrucker angeschlossen. Interessant ist auch die Laufwerkszuordnung: Die RAM-Disk ist A:, die ROM-Programme liegen auf B: und die Diskettenlaufwerke ab C: aufwärts.

Der HP 110 hatte mit dem Portable Plus einen leistungsfähigen Nachfolger. Der Bildschirm war auf volle 25 Zeilen gewachsen und entsprechend höher. Auf der Unterseite befinden sich zwei großflächige Klappen für Erweiterungen. Dort kann zusätzlicher RAM-Speicher (bis 1 MB, allerdings nur maximal 512 KB als Arbeitsspeicher, der Rest als RAM-Disk) oder weitere Software als ROM eingesetzt werden. Verfügbar waren alle Programme aus dem HP 110 und zusätzlich auch Microsoft Word (Version 1.10).