Philips CDI 210

Als einer der Erfinder der CD wollte Philips der Welt wohl beweisen, was aus der Silberscheibe noch so alles herauszuholen ist. Dazu wurde ein Gerät mit der Optik eines CD-Spielers entwickelt, der aber nicht nur an die Stereoanlage, sondern auch an den Videoeingang des Fernsehers angeschlossen werden kann. Dort wird beim Abspielen einer Audio-CD das angezeigt, was sonst im Display zu sehen ist. Interessanter wird das Ganze mit Photo-CDs, die man eine Zeitlang bei der Filmentwicklung von Kodak produzieren lassen konnte. Die darauf enthaltenen BIlder lassen sich am Fernseher in verschiedenen Größen anzeigen.

Zudem kann das CDI als Spielekonsole arbeiten und mit einem optionalen MPEG-Modul auch Video-CDs abspielen. Leider passt ein Film nicht komplett auf eine CD, so dass meist zwei, bei Überlänge auch drei CDs benötigt werden.

Richtig durchgesetzt hat sich das CDI nie, auch wenn es bis heute noch Anhänger hat. Video-CDs sind ebenso wie Photo-CDs wieder vom Markt verschwunden und auch bei den Spielen konnte Philips letztlich nur ca. 30-40 Stück vorweisen. Inzwischen haben Video-CDs einen späten Popularitätsschub erhalten, weil die Besitzer von CD-Brennern eigene Filme in diesem Format erzeugen können und dieses auch in jedem DVD-Player abspielbar ist. GLeiches gilt für Photo-CDs.

Die erste Generation der CDI-Player hatte die klassische Optik einer HIFI-Komponente, wobei die minimale Ausstattung mit Bedienelementen und die wuchtige CD-Schublade nach damaligem Designverständnis für ein Gerät der oberen Leistungsklasse stand. Das Display zeigt alle bei einem CD-Player zu erwartenden Informationen an, allerdings kann man das Abspielen direkt am Gerät nur starten und stoppen, für alle fortschrittlicheren Funktionen wird das beiliegende Joypad und ein Fernseher benötigt. Bei einer Audio-CD zeigt der Player eine Oberfläche ähnlich den CD-Player-Programmen auf heutigen PCs. Für Photo-CDs ist eine Betrachtersoftware eingebaut und bei Spielen wird das Programm direkt gestartet.

Der 68070-Prozessor ist übrigens kein leistungsfähigerer Nachfolger des 68060ers. Es handelt sich um einen Mikrocontroller (d.h. einen Prozessor mit zusätzlichen I/O-Leitungen) auf Basis des 68000ers.