Hardwareinfo:
Der A2000 war als großer Bruder des A500 schon serienmäßig mit 1 MB RAM,
batteriegepufferter Uhr und Zorro-Steckplätzen ausgestattet. Sein großes
Desktopgehäuse ist zwar häßlich, aber dafür recht praktisch und wartungsfreundlich.
Verschiedene Boardrevisionen:
(Die Boardrevision ist eine Zahl, die irgendwo auf der Platinenoberseite aufgedruckt
ist. Meist steht sie zusammen mit der Gerätebezeichnung und dem Copyrightvermerk
von Commodore.)
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A-Board:
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Multilayerplatine, Made in Germany, alte Agnus (die aus'm 1000er), von außen
am fehlenden BAS-Monochrommonitoranschluß zu erkennen. halbes Megabyte RAM
auf Hauptplatine, ebensoviel auf Steckkarte im MMU-Slot; Steckkarte auf 1.5 MB
Speicher aufrüstbar.
kaum auf lMB Chipmem aufrüstbar (nur per Zusatzplatine)
Probleme mit Erweiterungskarten aller Art, z.B. AT-Karte 2286
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B-Board:
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ab Platinenrevision 4.1.
Rev 4.1 bis 4.4: halbes MB Chipmem, Hauptspeicher mit 256Kbit-Chips
aufgebaut (32 Stück). Umrüstbar auf lMB Chipmem, dann machen aber bei
Rev 4.1 viele Erwiterungskarten Ärger.
Rev 6.0 bis 6.2, inoffiziell als C-Board bezeichnet: Ein MB Chipmem,
Hauptspeicher mit Megabitchips aufgebaut (8 Stück). Manche Boards Rev 6.0
machen Ärger mit verschiedenen Erweiterungen. Probleme manchmal durch
Prozessortausch behebbar. 6.2-Boards haben (ebenso wie 6.0) nur einen
Vermerk "Revision 6" auf der Platine, aber irgendwo einen gelben Aufkleber
mit "rev 6.2" drauf. Außer den echten 6.2-Boards gibt's auch zur 6.2
umgerüstete 6.0er, erkennbar an der 6.0-typischen umgekehrt eingelöteten
Huckepackplatine (die es aber auch nicht bei allen 6.Oern gab...)
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Fazit:
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Problemlos Arbeiten kann man mit A2000ern der Platinenrevisionen 4.4 und 6.2,
die glücklicherweise auch am häufigsten anztreffen sind. Wenig Probleme machen
auch 4.4 mit lMB Chipmem und 4.2.
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Unterschiede der verschiedenen Platinenrevisionen:
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4.1
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Strobe-Signal des Videoanschlusses an den erweiterten internen Videoport gelegt
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4.2
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C910 und C911 entfernt, damit auch der erste Tastendruck nach einem Reset erkannt wird
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4.3
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Einbau von R1000 (470 Ohm zwischen U100, Pin 23 und +5V) wegen Turbokarte A2620
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4.4
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"Noise coupled into RTC osc."
3.3 Kohm-Widerstand zwischen den Pins 11 und 20 von U605
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6.0
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Erster A2000 mit lMB Chipmem
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6.1
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?
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6.2
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Widerstandsarrays RP900 und RP901 beiderseits von U100 entfernt Widerstandsarrays
9*3.3 KOhm von Pins 1-9 nach Pin 10 von U603 und U604 angebracht
Pullupwiderstand 1 Kohm zwischen Adreß-Strobe (Pin 36 von U800, Buster) und +5V
(nur nötig, wenn die 74ALS245 von Signetics sind) Linke Seite von R215 abkneifen
und an linke Seite von C215 anlöten
E-Clock terminiert (Reihenschaltung aus 68Ohm und 270pF an die ganz rechte der 4
Durchkontaktierungen unterhalb CN303 und Masse gelötet)
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Die Änderungen von 6.0/1 auf 6.2 lassen sich auch bei einem 4.3Board durchführen.
Patches:
- DTack störsicherer machen:
Widerstand 560 Ohm zwischen Pin 10 und 14 des Prozessors löten.
- 74ALS245 rechts der Amiga-Slots von Signetics:
Widerstand mit 2.2K zwichen Pin 11 und 20 von U605 einlöten.
- 74LS245 rechts der Amiga-Slots von Motorola:
austauschen.
- Bildschirm flackert bei HD- oder Floppy-Zugriff:
Keramik-Kondenatoren mit je >=220nF parallel zu C214 und C226 einlöten
Die Kickstart2.0-ROMs passen in alle Amiga2000, allerdings müssen bei A-Board-Geräten
die Pins 1 und 31 des ROMs miteinander verbunden werden.
Die Fat Agnus kann in allen A2000 ab Rev4.1 eingebaut werden. In Rev6 ist sie immer
von vornherein eingebaut. Frühere Versionen müssen in folgenden Schritten umgebaut
werden:
Agnus tauschen. Dazu Platine ausbauen, umdrehen, Agnus mit einem Stift
herausdrücken, umdrehen und neue Agnus einsetzen.
Adreßleitung A23 auf A19 umlegen: J101 umstecken.
_EXRAM auftrennen: J500 auftrennen.
Agnus auf PAL umstellen: J102 auftrennen. Nicht nötig bei Agnus 8375 (318069-16).
Typische Fehler:
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Symptom:
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Maus und/oder Joystick tun nicht mehr
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Ursache:
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Zu oft ein- oder ausgesteckt, Pin verbogen oder zu oft am Kabel gerüttelt
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Abhilfe:
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Die Buchsen für Maus und Joystick geben relativ häufig den Geist auf.
Der Austausch ist keine Affäre und das Ersatzteil billig (DM 2), allerdings
muß der Rechner vollständig zerlegt werden. Deswegen ist eine Reparatur beim
Fachhändler recht teuer (ca. 75-100 Mark).
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Symptom:
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Mausbewegungen gehen nicht mehr, Tasten tun noch
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Ursache:
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Maus oder Joystick im Betrieb ein- oder ausgesteckt
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Abhilfe:
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Sicherung F1 des Mausports durchgebrannt oder Multiplexer 74LS157 (U202) defekt.
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Symptom:
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Bild flackert bei hoher Prozessoraktivität oder bei Plattenzugriffen.
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Ursache:
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Videoelektronik und der Rest des Systems hängen an ein und der selben
Versorgungsspannung.
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Abhilfe:
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kein Defekt. Man kann diesen Effekt "wegpatchen' (Board 6.x): R215 am
linksseitigen Ende auslöten und oberhalb von EMI 200 an der
Durchkontaktierung wieder einlöten.
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Symptom:
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Der erste Tastendruck nach dem Einschalten wird ignoriert.
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Ursache:
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Herstellungsfehler bei älteren A2000.
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Abhilfe:
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Zwei Kondensatoren sind doppelt vorhanden (d.h. sowohl in der Tastatur als
auch im Rechner). Die folgenden Kondensatoren im Rechner sollten entfernt
werden: A-Board: C42 und C43, B-Board: C910 und C911.
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Bitte unbedingt lesen!
Reparaturtips für alle Amiga-Modelle
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